Im Januar 2025 sind die Preise auf den Kanarischen Inseln um 0,1 % gesunken, wodurch der Verbraucherpreisindex (VPI) auf 2,1 % gefallen ist – der niedrigste Wert in ganz Spanien, wie aus den neuesten Daten des Nationalen Instituts für Statistik (INE) hervorgeht.
Im Gegensatz dazu stieg die nationale Inflationsrate um 0,2 %, was den VPI im Jahresvergleich auf 2,9 % erhöhte – der höchste Wert seit Juni 2024, als er bei 3,4 % lag.
Ursachen für sinkende Preise auf den Kanaren
Der leichte Preisrückgang auf den Kanarischen Inseln ist hauptsächlich auf geringere Kosten in den Bereichen Lebensmittel und Dienstleistungen zurückzuführen.
- Lebensmittelpreise: Eine stabile Versorgung und regionale Produktionen haben Preissenkungen in mehreren Kategorien ermöglicht.
- Dienstleistungen: Der Wettbewerb im Tourismus- und Gastgewerbesektor hat zu Rabatten und Sonderangeboten geführt, was die Preise zusätzlich drückte.
Steigende Inflation in Spanien: Haupttreiber und Sektoren

Auf nationaler Ebene ist die Inflation um 0,2 % gestiegen, was auf höhere Energie- und Transportkosten zurückzuführen ist. Die wichtigsten Preistreiber waren:
1. Energiepreise
- Strom: Preisanstieg um 20,5 % aufgrund der Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Strom von 10 % auf 21 % ab dem 1. Januar 2025.
- Kraftstoff und Schmierstoffe: Anstieg um 1,3 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, da die Benzinpreise erneut gestiegen sind.
2. Wohnkosten
- Wohnungswesen: Erhöhung um 7,9 %, hauptsächlich durch steigende Strompreise, die zu höheren Nebenkosten führten.
3. Transport und Mobilität
- Seeverkehr: Personenbeförderung im Seeverkehr verzeichnete eine Preissteigerung von 21,7 %.
- Schienenverkehr: Trotz staatlicher Subventionen sanken die Preise um 20,6 %, was die Mobilitätskosten insgesamt stabilisierte.
4. Lebensmittelpreise und moderate Inflation
- Im Gegensatz zu den Energie- und Transportkosten blieb der Preisanstieg bei Lebensmitteln moderat bei 1,8 %.
- Besonders bemerkenswert ist der Preisrückgang von Olivenöl um 21,9 %, der stärkste Rückgang seit Juli 2007.
- Dieser Preisverfall ist auf gute Ernten und stabile Lieferketten zurückzuführen.
- Trotzdem ist der Olivenölpreis seit Januar 2021 um 116 % gestiegen, was auf frühere Knappheiten zurückzuführen ist.
Größte Preisveränderungen im Jahresvergleich (Januar 2025 vs. Januar 2024)

Größte Preissteigerungen:
- Schokolade: +24,9 %
- Seepassagierverkehr: +21,7 %
- Schmuck und Accessoires: +20,7 %
- Elektrizität: +20,5 %
- Sonstige Öle: +12,4 %
Größte Preisrückgänge:
- Olivenöl: -21,9 % (trotzdem seit 2021 um 116 % gestiegen)
- Schienenpersonenverkehr: -20,6 % (aufgrund staatlicher Subventionen)
- Zucker: -14,9 %
- Mobiltelefone: -10,4 %
- Personal Computer: -7,7 %
Historische Entwicklung des Verbraucherpreisindex (VPI)
Im Monatsvergleich (Januar 2025 vs. Dezember 2024) verzeichnete Spanien einen Anstieg der Inflation um 0,2 %, was den stärksten Januar-Anstieg seit 25 Jahren darstellt.
Dies ist das vierte aufeinanderfolgende Monat mit steigender Inflation, was auf anhaltend hohe Energiekosten und steigende Mobilitätsausgaben zurückzuführen ist.
Wichtigste Preiserhöhungen im Januar:

- Elektrizität: +11,1 %
- Müllabfuhrdienste: +5,8 %
- Transport: +0,8 % (bedingt durch Benzinpreiserhöhungen)
Größte Preisrückgänge im Januar:
- Bekleidung und Schuhe: -11,2 % (aufgrund von Winterschlussverkäufen)
- Freizeit und Kultur: -3,3 % (günstigere Pauschalreisen)
- Schienenverkehr: -20,6 % (Subventionen der Regierung und der autonomen Gemeinschaften)
Regional unterschiedliche Inflationstrends
Während die Kanarischen Inseln von einem leichten Preisrückgang profitierten, bleibt die Inflation auf nationaler Ebene hoch, insbesondere durch steigende Energie- und Transportkosten.
Allerdings sorgen moderate Lebensmittelpreise und staatliche Subventionen im öffentlichen Verkehr für eine gewisse Entlastung der Verbraucher.
Die spanische Regierung betont, dass trotz steigender Inflation das Wirtschaftswachstum Spaniens weiterhin das höchste unter den großen Eurozonen-Volkswirtschaften bleibt und dass die Kaufkraft der Bürger insgesamt stabil bleibt.
Ausblick und Prognose
Experten gehen davon aus, dass die Inflation in Spanien mittelfristig hoch bleiben wird, insbesondere wenn Energie- und Transportkosten weiter steigen. Auf den Kanarischen Inseln könnten die Preise hingegen stabil bleiben, unterstützt durch lokale Produktions- und Tourismusanreize.
Die Konsumgewohnheiten der Spanier werden sich voraussichtlich weiter anpassen, wobei Energieeinsparungen und kosteneffiziente Mobilitätslösungen an Bedeutung gewinnen.