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Kanarische Inseln: Gemeinden erhalten mehr Flexibilität bei der Ferienvermietung

Ein neuer Gesetzesentwurf ermöglicht mehr Flexibilität für Ferienvermietungen auf den Kanarischen Inseln, mit Fokus auf Nachhaltigkeit und Lebensqualität.

Ein neuer Gesetzesentwurf der kanarischen Regierung soll es den Gemeinden ermöglichen, mehr Land für Ferienvermietungen auszuweisen. Ziel ist es, das Wachstum des Tourismus mit Nachhaltigkeit und der Lebensqualität der Anwohner in Einklang zu bringen, während öffentliche Dienstleistungen entlastet werden.

Wichtige Bestimmungen des Gesetzentwurfs

  • Flexiblere Obergrenze für Ferienvermietungen:
    Die ursprüngliche Begrenzung von 10 % der Flächen für Ferienhäuser wird angepasst. Gemeinden können diese Grenze überschreiten, wenn sie eine Tragfähigkeitsstudie durchführen, die nachweist, dass öffentliche Dienstleistungen wie Wasserversorgung, Gesundheitswesen und Umweltmanagement nicht überlastet werden.
  • Erhalt der Wohnnutzung:
    90 % der Flächen bleiben weiterhin für Wohnzwecke reserviert. Eine Erhöhung der Ferienvermietungen ist nur möglich, wenn die Lebensqualität der Anwohner gewährleistet bleibt.
  • Inselräte und lokale Regulierung:
    Inselräte dürfen zukünftig Verordnungen zur Regulierung von Ferienvermietungen erlassen. Diese städtebaulichen Vorschriften sind von Umweltprüfungen ausgenommen, was auf Wunsch der Gemeinden eingeführt wurde.
Kanarische Inseln: Gemeinden erhalten mehr Flexibilität bei der Ferienvermietung

  • Stadtplanungsanpassungen:
    Der Entwurf beinhaltet weitere Änderungen, darunter:
    • Trennung zwischen der verantwortlichen Erklärung und dem Namen des Ferienhausbetreibers.
    • Verlängerung der Frist für Eigentümer, ihre Absicht zur Weiterführung der Vermietung zu erklären, von zwei auf fünf Jahre.

Zusammenarbeit und Entlastung der Gemeinden

Tourismus- und Beschäftigungsrätin Jéssica de León betonte, dass die Regionalregierung eng mit dem Kanarischen Gemeindeverband (FECAM) und dem Industrieverband (FECAI) zusammenarbeitet, um Verantwortlichkeiten zu klären. Sie hob hervor, dass die Gemeinden als „schwächste Verwaltungseinheit“ nicht mit dem Hauptaufwand dieser Regulierungsänderung belastet werden sollten.

Gesetzgebungsverfahren

Kanarische Inseln: Gemeinden erhalten mehr Flexibilität bei der Ferienvermietung

Der Gesetzesentwurf wird im Eilverfahren vom Konsultativrat geprüft, der innerhalb von 15 Tagen eine Stellungnahme abgibt. Danach wird der Entwurf dem Parlament der Kanarischen Inseln zur legislativen Bearbeitung vorgelegt.

De León zeigte sich zuversichtlich, dass die parlamentarischen Gruppen den Entwurf bereichern werden. Sie betonte, dass alle Parteien seit der Veröffentlichung des ersten Entwurfs im Februar Gelegenheit hatten, Vorschläge einzubringen.

Nicht verhandelbare Prinzipien

Die Regierung hat klare „rote Linien“ für die Regulierung festgelegt:

  • Integration in die Stadtplanung: Ferienvermietungen müssen in die Planungsrichtlinien eingebunden sein, wie andere Unterkünfte auch.
  • Sozialwohnungen ausgeschlossen: Sozialwohnungen dürfen nicht als Ferienhäuser genutzt werden.
  • Erhalt der Wohnbebauung: Eine Umwandlung von Wohngebieten in Ferienhauskomplexe wird nicht gestattet.

Wachstum der Ferienvermietungen

Kanarische Inseln: Gemeinden erhalten mehr Flexibilität bei der Ferienvermietung

Seit der Veröffentlichung des Entwurfs wurden 10.000 neue Verantwortungserklärungen registriert, womit die Gesamtzahl auf 64.000 steigt. Von diesen werden jedoch nur rund 48.000 aktiv genutzt.

Eine neue Website bietet Bürgerinnen und Bürgern umfassende Informationen zu den geplanten Regelungen.

Dieser Gesetzesentwurf ist ein Schritt, der wirtschaftliche Chancen für den Tourismussektor mit einer nachhaltigen Stadtplanung und der Sicherung der Lebensqualität auf den Kanarischen Inseln verbindet.

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