Die kanarische Regierung hat beschlossen, im Jahr 2025 die persönliche Einkommenssteuer (IRPF) stärker zu senken als die Allgemeine Indirekte Kanarische Steuer (IGIC). Dieses Vorgehen zielt darauf ab, insbesondere einkommensschwache Gruppen zu entlasten und gleichzeitig eine ausgewogene finanzielle Stabilität zu gewährleisten. Finanzministerin Matilde Asián erklärte diese Entscheidung im Rahmen der Vorstellung des Haushaltsentwurfs 2025, der klare Prioritäten für soziale Unterstützung und Steuererleichterungen setzt.
Warum die Einkommenssteuer Vorrang hat
Die Senkung der Einkommenssteuerabzüge konzentriert sich darauf, die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der einkommensschwächeren Bevölkerung zu stärken. Während die IGIC, eine Verbrauchssteuer, unabhängig vom Einkommen jeden gleich belastet, können bei der Einkommenssteuer Abzüge gezielt angepasst werden, um die tatsächlichen Bedürfnisse der Menschen zu berücksichtigen.
Steuerliche Maßnahmen für 2025
Der Haushaltsentwurf 2025 beläuft sich auf 11,678 Milliarden Euro, was einer Erhöhung von 3,3 % oder 376 Millionen Euro gegenüber 2024 entspricht. Zu den wesentlichen Neuerungen im Bereich der Einkommenssteuer zählen:
- Abzüge für den Erwerb von Wohneigentum: Bis zu 330 Euro pro Jahr.
- Abzüge für Mieter: Personen unter 40 oder über 75 Jahren können bis zu 800 Euro jährlich absetzen.
- Neuer Abzug für Renovierungskosten: Um die Renovierung leerstehender Immobilien zu fördern und diese dem Mietmarkt zuzuführen.
- Anhebung der persönlichen und familiären Steuerfreibeträge: Zur Entlastung der Haushalte wird dies die Abschaffung des bisherigen Abzugs für Preiserhöhungen kompensieren.
Geplante Änderungen bei der IGIC
Obwohl der Schwerpunkt auf der Einkommenssteuer liegt, wurden auch Änderungen bei der IGIC vorgeschlagen, um spezifische Bedürfnisse abzudecken:
- Senkung des IGIC-Satzes von 7 % auf 3 %: Gilt für sportliche Aktivitäten, um Gesundheit und Prävention von Krankheiten zu fördern.
Schwerpunkte des Haushalts 2025
Die Regierung legt den Fokus auf Sozialausgaben in den Bereichen Gesundheit, Bildung, soziale Wohlfahrt und Wohnen. Die wichtigsten Mittelzuweisungen:
- Gesundheitswesen: 4,589 Milliarden Euro (+220 Millionen Euro, ein Anstieg von 5,04 %).
- Bildung: 2,154 Milliarden Euro (+61 Millionen Euro, ein Plus von 2,93 %).
- Soziale Wohlfahrt: 761,54 Millionen Euro (+59 Millionen Euro, ein Anstieg von 8,37 %).
- Wohnungsbau: 171,86 Millionen Euro (+11,15 %), mit einem Schwerpunkt auf verbessertem Zugang zu Wohnraum und Mietförderung.
Unterstützung für La Palma und weitere Maßnahmen
Nach dem Vulkanausbruch auf La Palma werden 50 Millionen Euro für den Wiederaufbau und die wirtschaftliche Erholung bereitgestellt.
Weitere steuerliche Maßnahmen umfassen:
- Reformen der Kraftstoff- und Mineralölsteuer: Anpassung der Erstattungen für Landwirte und Transportunternehmen an den tatsächlichen Verbrauch.
- Erweiterung von Kraftstoffrabatten: Ab Februar gilt der derzeitige 20-Cent-Rabatt, der auf den „grünen Inseln“ angeboten wird, auch für Lanzarote und Fuerteventura.
Stärkung sozialer und wirtschaftlicher Stabilität
Der Haushaltsentwurf 2025 soll trotz globaler Herausforderungen wie geopolitischer Spannungen und eines neuen europäischen Finanzrahmens finanzpolitische Stabilität sichern. Gleichzeitig werden gezielte Investitionen in Bildung, Gesundheit und Wohnungsbau getätigt, um die Lebensqualität der Menschen auf den Kanarischen Inseln nachhaltig zu verbessern.