Die Zahl der Migranten, die die Kanarischen Inseln auf dem Seeweg erreichen, hat sich im Jahr 2024 deutlich erhöht und ist um 85 % gestiegen. Insgesamt haben 26.758 Migranten in irregulärer Situation bis dato die Küsten des Archipels erreicht, was einem Anstieg von 85,1 % im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres entspricht, in dem 14.454 Ankünfte verzeichnet wurden.
Dies geht aus den jüngsten Zahlen des Innenministeriums hervor. In den ersten beiden Septemberwochen kamen 1.234 Migranten an, ein Rückgang im Vergleich zu den 3.220 Ankünften in den letzten beiden Augustwochen, was auf eine Abschwächung des Migrationsflusses nach einem Rekordsommer hindeutet.
Zwischen dem 1. Januar und dem 15. September 2024 sind insgesamt 37.970 Migranten illegal nach Spanien eingereist, was einen Anstieg von 49,1 % (12.499 mehr) gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres bedeutet, in dem 25.471 Migranten registriert wurden. Allein in den letzten zwei Wochen wurden 2.514 Migrantenankünfte verzeichnet.
Die Mehrheit der irregulären Einreisen in diesem Jahr erfolgte auf dem Seeweg, wobei 35.882 Migranten an Bord von 1.122 Booten nach Spanien gelangten. Davon entfielen 26.758 auf die Kanarischen Inseln, was im Vergleich zu den 14.454 im Vorjahr einem Anstieg von 85,1 % (12.304 mehr Personen) entspricht. Auf dem spanischen Festland und den Balearen hingegen sank die Zahl der Ankünfte auf 9.084, was 927 weniger sind als 2023 (ein Rückgang um 9,3 %).
Auch die Zahl der Ankünfte auf dem Seeweg nach Ceuta und Melilla ging zurück: 19 Migranten erreichten Ceuta per Boot, 35 weniger als 2023, und 21 Migranten kamen in Melilla an, 102 weniger als im Vorjahr. Im Gegensatz dazu stieg die Zahl der Landankünfte in Ceuta erheblich an: Insgesamt wurden 2.026 Ankünfte registriert, was einem Anstieg von 182,6 % gegenüber 717 im Jahr 2023 entspricht. Die Landankünfte in Melilla hingegen gingen um 44,6 % zurück, von 112 im Jahr 2023 auf 62 in diesem Jahr.
Spannungen an den Grenzen
Am vergangenen Wochenende kam es an der Grenze von Tarajal zu wiederholten zeitweiligen Schließungen, während auf der spanischen Seite relative Ruhe herrschte, wo die Guardia Civil und die Nationalpolizei angesichts drohender Versuche, nach Ceuta überzusetzen, in Alarmbereitschaft bleiben. Gleichzeitig setzen die marokkanischen Behörden ihre Arbeit an den Grenzen fort und haben mehrere Personen im Rahmen ihrer Maßnahmen zur Kontrolle der Migration festgenommen.