FTI Touristik, die Muttergesellschaft der FTI Group, Europas drittgrößtem Reiseveranstalter, hat am Montag beim Amtsgericht München einen Antrag auf ein Insolvenzverfahren gestellt, heißt es in einer Mitteilung.
Zunächst ist nur die Marke dieses Reiseveranstalters direkt betroffen, später sollen auch für andere Unternehmen der Gruppe entsprechende Anträge gestellt werden. Windrose Finest Travel, mit der Luxusmarke Windrose, wird weitergeführt.
Die eigenständigen Unternehmen Euvia und der Reiseshopping-Kanal sonnenklar.TV sowie das Franchise-System der Touristik Vertriebsgesellschaft mit den Marken sonnenklar.TV Reisebüros, 5vorFlug Reisebüros und Flugbörse gehören hingegen nicht zur FTI Group.
Der Einstieg eines von Certares geführten Konsortiums wurde im April letzten Jahres mit einer Investitionszusage von 1,25 Milliarden Euro bekannt gegeben, und seither liegen die Buchungszahlen «deutlich unter den Erwartungen». Darüber hinaus haben viele Lieferanten auf Vorauszahlung bestanden.
Dadurch ist der Liquiditätsbedarf gestiegen, der «bis zum Abschluss des Investorenprozesses nicht gedeckt werden konnte». Die Insolvenzanmeldung sei daher aus rechtlichen Gründen notwendig geworden.
Schließlich wurde für alle Kunden der Reiseveranstaltergruppe eine Hotline zur direkten Kontaktaufnahme und eine Website mit häufig gestellten Fragen eingerichtet.
Die FTI Group, die als drittgrößter Reiseveranstalter Europas gilt, beschäftigt weltweit 11.000 Mitarbeiter und besitzt und verwaltet mehr als 50 Hotels. Sie ist von sechs Quellmärkten (Deutschland, Frankreich, Österreich, Schweiz, Großbritannien und den Niederlanden) aus in 120 Ländern tätig und deckt 15% des deutschen Länderanteils ab.