Der Tourismus spielt auf den Kanarischen Inseln eine immens wichtige Rolle, indem er einen bedeutenden Beitrag zur Wirtschaft leistet. Er trägt etwa 35,5 % zum regionalen BIP bei und beschäftigt rund 40 % der Bevölkerung, mit Ausnahme der pandemiebedingten Krise im Jahr 2020. Trotz seiner wirtschaftlichen Bedeutung stehen dem Sektor aufgrund der wiederkehrenden Kalimas Herausforderungen im Wege, die eine klare Zukunftsplanung erschweren.
Umweltgruppen haben für den 20. April auf mehreren Inseln Demonstrationen initiiert, um eine Begrenzung des Tourismuswachstums zu fordern. Die Besorgnis über Überbelegung, Umweltzerstörung und Wohnungsmangel hat zu Forderungen nach Maßnahmen geführt, darunter der Stopp von Bauprojekten wie dem Hotel La Tejita auf Teneriffa und Cuna del Alma in Adeje.
Während einige eine Eindämmung des ungehinderten Tourismuswachstums und Maßnahmen zum Schutz lokaler Gemeinden fordern, betont Stadträtin für Tourismus und Beschäftigung Jessica de León, dass Veränderungen bereits im Gange seien. Sie verweist auf laufende Reformen und Initiativen wie den Klima-Aktionsplan der Kanarischen Inseln, der während der Fitur vorgestellt wurde.
Fernando Clavijo, der die Bedeutung eines ausgewogenen wirtschaftlichen Ansatzes anerkennt, plädiert für eine selektivere Tourismusstrategie. Er warnt davor, die Touristen zu verprellen, und betont die Notwendigkeit eines gastfreundlichen Umfelds. Vizepräsident Manuel Domínguez schließt sich diesen Bedenken an und weist auf die unnötigen Risiken hin, die mit dem Aussenden negativer Botschaften verbunden sind.
Der Inselrat von Teneriffa setzt sich für einen offenen Dialog ein und betont die Bedeutung eines nachhaltigen Tourismus, der die begrenzten Ressourcen der Insel respektiert und die Naturräume bewahrt. Die Meinungen gehen jedoch auseinander: Einige machen den Tourismus für die Probleme verantwortlich, während andere die Notwendigkeit einer Planung und Umverteilung der Ressourcen betonen.
Branchenführer wie Jorge Marichal mahnen zur Gelassenheit, warnen davor, die Touristen zum Sündenbock zu machen, und betonen die Schwierigkeiten bei der Regulierung von Phänomenen wie der Ferienvermietung. Wirtschaftsführer wie Pedro Alfonso und Pedro Ortega betonen die Notwendigkeit gemeinschaftlicher und demokratischer Lösungen, um die Probleme des Tourismus anzugehen.