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Erstaunlich: Der Winter lässt die Kanarischen Inseln aus und verfehlt erstmalig seit 108 Jahren ein erwartetes Phänomen

Hier sind die wesentlichen Erkenntnisse aus dem klimatologischen Bericht für den Winter 2023/2024 auf den Kanarischen Inseln, präsentiert von der Aemet.

Die Kanarischen Inseln erlebten den wärmsten Winter ihrer Aufzeichnungsgeschichte, wobei die Temperaturen im Durchschnitt um 2,5 Grad Celsius über dem Normalwert des Referenzzeitraums von 1991-2020 lagen. Eine besondere Beobachtung war, dass im Izaña-Observatorium auf Teneriffa, das sich in einer Höhe von 2.364 Metern befindet, erstmals seit 108 Jahren kein Schneefall registriert wurde.

David Suárez, der Vertreter der Aemet in den Kanarischen Inseln, erklärte während einer Pressekonferenz, dass die Region lediglich zwölf calima-freie Tage erlebte. Dies weist auf eine ungewöhnlich hohe Konzentration von Saharastaub in der Atmosphäre hin, ein für diese Jahreszeit und Region untypisches Phänomen.

Der Bericht für die Saison zeigt auch, dass der Archipel signifikant weniger Regen als üblich erhielt, mit einer Gesamtmenge von etwas mehr als 36 Litern pro Quadratmeter, was nur 28 % des erwarteten Durchschnitts von rund 130 l/m² entspricht. Der Januar war dabei extrem trocken, mit Niederschlagsmengen, die nur 13 % des üblichen Durchschnitts betrugen.

Unglaublich: Winter überspringt die Kanarischen Inseln und verpasst ein seit 108 Jahren erwartetes Ereignis

TEMPERATUREN WESENTLICH ÜBER DEM DURCHSCHNITT

Suárez hob hervor, dass diese Trends auf einen langfristigen Klimawandel auf den Kanarischen Inseln hinweisen, mit einer prognostizierten Zunahme der Temperaturen und einem Abnehmen der Niederschlagsmengen um 7 bis 10 % bis zum Jahr 2050.

Die besonderen Wetterbedingungen dieses Winters werden dem El-Niño-Ereignis zugeschrieben, einer periodischen Veränderung der Meeresoberflächentemperaturen, die weltweit das Wetter beeinflusst. Es wird erwartet, dass sich El Niño im Laufe des Jahres abschwächt. Trotzdem deuten Vorhersagen darauf hin, dass die kommenden Monate weiterhin wärmer und trockener als normal ausfallen werden.

Die Temperaturanomalien zeigten sich insbesondere in dieser Wintersaison, die mit einer durchschnittlichen Temperatur von 17,7 Grad Celsius die höchste seit Beginn der meteorologischen Aufzeichnungen im Jahr 1961 markierte. Die Monate Januar und Februar stachen als die wärmsten heraus, die je registriert wurden.

EXTREM TROCKENER JANUAR

Die Niederschlagsmengen blieben in der gesamten Saison weit hinter den Erwartungen zurück. Besonders der Januar fiel mit einer durchschnittlichen Regenmenge von nur 4,7 Litern pro Quadratmeter auf den gesamten Inseln als außergewöhnlich trocken auf. Sowohl der Dezember als auch der Februar verzeichneten ebenfalls weniger Niederschlag als normal.

Überwiegend trockenes oder sehr trockenes Wetter herrschte auf der Mehrheit der Kanarischen Inseln vor, mit Ausnahme einiger Gegenden im Norden Gran Canarias sowie im Nordosten Teneriffas und La Palmas. Seit Beginn des hydrologischen Jahres am 1. Oktober wurden nur 41 % der üblichen Regenmenge gemessen, was diesen Zeitraum zum vierttrockensten seit 1961 macht.

CALIMA 85 % DER WINTERTAGE

Unglaublich: Winter überspringt die Kanarischen Inseln und verpasst ein seit 108 Jahren erwartetes Ereignis

Der Winter zeichnete sich zudem durch eine vermehrte Präsenz von Calima aus, wobei Saharastaub an 85 % der Tage von Dezember bis Februar in der Luft nachgewiesen wurde. In dieser Saison wurde zudem der 108-jährige Rekord des Izaña-Observatoriums gebrochen, da kein Schneefall verzeichnet wurde, was den bisher niedrigsten Wert von 2003 übertrifft.

Auch die Temperaturen des Meerwassers lagen diesen Winter durchschnittlich 1,6 Grad Celsius über dem Normalwert und erreichten 21,71 Grad Celsius. Darüber hinaus erlebten die Kanarischen Inseln mit insgesamt 741 Sonnenstunden ihren drittsonnigsten Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

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