Im Jahr 2023 erlebten die Kanarischen Inseln eine beeindruckende Erholungsphase in ihrer Tourismuswirtschaft, mit einer beispiellosen Steigerung der Gesamteinnahmen in der Hotelbranche und darüber hinaus auf 4,918 Milliarden Euro. Diese Summe markiert einen signifikanten Anstieg von 25,3 % gegenüber dem Jahr 2019, dem letzten Jahr vor dem Einbruch durch die Pandemie, als die Einnahmen noch bei 3,924 Milliarden Euro lagen.
Diese Ergebnisse wurden durch eine umfassende Analyse der Beherbergungsstatistik erzielt, die vom Kanarischen Institut für Statistik (Istac) gesammelt und von der Beobachtungsstelle für Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit im Tourismus, betrieben von Ashotel, detailliert ausgewertet wurde.
Dieser deutliche Anstieg der Einnahmen ist besonders bemerkenswert, da er andere wichtige Tourismusindikatoren, wie die Anzahl der Reisenden und Übernachtungen, übertrifft. Dies deutet darauf hin, dass die durchschnittlichen Ausgaben pro Aufenthalt in Unterkünften signifikant gestiegen sind, was einen wesentlichen Beitrag zum Gesamtwachstum der Branche geleistet hat. Es ist jedoch von entscheidender Bedeutung, die Auswirkungen der Inflation auf diese Ergebnisse zu berücksichtigen, um eine Verzerrung der Daten zu vermeiden und ein klareres Bild vom realen Wirtschaftswachstum zu erhalten.
Innerhalb des Archipels konnten fünf der sieben Inseln ein Einkommen generieren, das das Niveau von 2019 übertrifft. Herausragend ist hierbei Lanzarote, das mit einem beeindruckenden Wachstum von 32,3 % auf 872,9 Millionen Euro an der Spitze steht, dicht gefolgt von Fuerteventura, das einen Anstieg von 30,7 % auf 728,2 Millionen Euro verzeichnet. Teneriffa und Gran Canaria zeigten ebenfalls ein robustes Wachstum, während La Palma und La Gomera Einnahmerückgänge zu verzeichnen hatten.
Die Gesamtzahl der Gäste, die 2023 in Beherbergungsbetrieben untergebracht wurden, erreichte 13,8 Millionen, was einem Anstieg von 3,1 % gegenüber dem Referenzjahr 2019 entspricht. Trotz dieses Anstiegs der Reisendenzahlen sank die Gesamtzahl der Übernachtungen jedoch um 2,3 % auf 95,7 Millionen, verglichen mit 97,9 Millionen im Jahr 2019. Diese Diskrepanz zwischen der Anzahl der Gäste und Übernachtungen weist auf eine Veränderung im Reiseverhalten hin, möglicherweise mit kürzeren Aufenthaltsdauern pro Besuch.
Die einzelnen Inseln wiesen unterschiedliche Trends bei den Übernachtungszahlen und Gästeankünften auf. La Palma und La Gomera verzeichneten die stärksten Rückgänge, während Fuerteventura, Teneriffa und Lanzarote positive Wachstumsraten aufwiesen. Insbesondere die durchschnittliche Bettenauslastung auf den Inseln lag im Jahr 2023 bei 72,2 %, mit der höchsten Auslastung auf Lanzarote und der niedrigsten auf El Hierro.
Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer über alle Inseln hinweg war ein weiterer wichtiger Indikator, der das Jahr 2023 mit 7,06 Tagen abschloss. Während Gran Canaria, Lanzarote und Fuerteventura eine durchschnittliche Aufenthaltsdauer von über 7 Tagen verzeichneten, lagen die anderen Inseln darunter, was auf unterschiedliche Präferenzen und Verhaltensweisen der Besucher hinweist.
Juan Pablo González, Geschäftsführer von Ashotel, hob hervor, dass die Daten von 2023 zwar unbestreitbar positive Trends in Bezug auf Reisendenzahlen und Einnahmen zeigen, die durchschnittliche Aufenthaltsdauer jedoch noch nicht das Niveau von 2019 erreicht hat. Dies deutet auf einen Trend zu kürzeren Urlaubszeiten hin, der direkte Auswirkungen auf die durchschnittliche Aufenthaltsdauer hat.
Bei der Analyse der Gesamteinnahmen ist es entscheidend, die Inflationsrate zu berücksichtigen, um ein genaues Bild der realen Wachstumsraten zu erhalten. Die Verbesserung der Schlüsselindikatoren wie Übernachtungsgäste, Übernachtungen und Einnahmen auf den meisten Inseln, mit Ausnahme von El Hierro, unterstreicht die Resilienz und den Aufschwung des Tourismussektors im Archipel, trotz einiger Herausforderungen.