Vor genau 12 Jahren begann der Unterwasserausbruch des Vulkans Tagoro, der sich südlich von La Restinga auf der Insel El Hierro, Spanien, ereignete. Dieses bemerkenswerte Ereignis nahm am 10. Oktober 2011 seinen Anfang, als die seismischen Stationen gegen 05:00 Uhr ein deutliches vulkanisches Tremorsignal registrierten.
Das Nationale Geografische Institut (IGN) stellte fest, dass der Prozess, der schließlich zu diesem Ausbruch führte, bereits im Juli 2011 begonnen hatte und ganze 80 Tage andauerte. Während dieser Zeit ereigneten sich über 10.000 Erdbeben, die erhebliche Bodenverformungen von mehreren Zentimetern verursachten. Dieser Zeitraum kulminierte schließlich in der Unterwassereruption vor 12 Jahren.
In den ersten beiden Monaten des Ausbruchs verzeichnete das IGN eine intensive seismische Aktivität, die sich auf den nördlichen Teil der Insel konzentrierte und etwa 20 Kilometer vom Ausbruchsort entfernt war. Diese seismischen Aktivitäten schienen den Ursprung des aufsteigenden Magmas zu markieren, wobei das stärkste spürbare Erdbeben eine Stärke von 4,6 aufwies.
Die Unterwassereruption ereignete sich etwa fünf Kilometer vor der Südküste von El Hierro in einer Tiefe von ungefähr einem Kilometer. Die beträchtliche Tiefe verhinderte, dass das aufsteigende magmatische Material die Wasseroberfläche erreichte, hinterließ jedoch einen grünlichen Fleck im Meer, der sogar aus dem Weltraum von Satelliten aus sichtbar war. Dieser Fleck breitete sich allmählich aus und wurde zu einem weltweit sichtbaren Phänomen.
Während der Eruption bildeten sich sogenannte Xenopumite oder Kugeln, die im Volksmund als «Restingolite» bezeichnet werden. Diese entstanden, als das aufsteigende Basaltmagma auf leichteres Material traf, das von Basalt bedeckt wurde. Aufgrund seiner geringen Dichte schwamm das leichtere Material vorübergehend auf der Meeresoberfläche. Die genaue Herkunft dieser Restingolithe bleibt nach wie vor Gegenstand wissenschaftlicher Diskussion.
Diese schwimmenden Gesteine waren hochtemperiert, erreichten etwa 400 Grad Celsius, und waren hohl, wodurch sie vorübergehend auf dem Wasser schwimmen konnten. Schließlich drang Meerwasser in die Hohlräume der Gesteine ein, was zu ihrem Untergang führte, ähnlich wie bei Schiffen.
Die Eruption führte zur Freisetzung von Gasen, die die örtliche Fauna und Flora beeinträchtigten. In den ersten Tagen des Phänomens trieben Fische an die Oberfläche, bedingt durch die Auswirkungen der Gasemissionen. Dennoch, 12 Jahre später, hat sich das Leben in der Umgebung des Unterwasservulkans erholt und blüht erneut auf.
Dieser Ausbruch war ein Meilenstein in der Geschichte Spaniens, da er der erste von Forschern überwachte Vulkanausbruch war. Das Nationale Geografische Institut (IGN) war bereits seit 2004 für die Überwachung von Vulkanen verantwortlich und nutzte dabei Techniken wie Seismologie, Geodäsie und Geochemie.
Der Ausbruch des Tagoro-Vulkans endete am 5. März 2012, als die seismische Aktivität seit dem 15. Februar abflaute. Schätzungen zufolge wurden während des Ausbruchs insgesamt zwischen 300 und 400 Millionen Kubikmeter Material ausgestoßen.