Alle Fraktionen des kanarischen Parlaments haben diese Woche einstimmig beschlossen, sich der Meinung der Regionalministerin für Tourismus und Beschäftigung, Jessica de León, anzuschließen, dass es dringend notwendig ist, ein Gesetz zur Regelung von Ferienwohnungen zu erlassen. Sie betonten, dass es von entscheidender Bedeutung sei, ein harmonisches Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Interessen zu finden und mit allen beteiligten Akteuren zusammenzuarbeiten.
In ihrer Rede vor dem Parlament hob Ministerin De León hervor, dass Wohnrechte, Nachhaltigkeit, Stadtplanung, Lebensqualität, Beschäftigung, Verbraucherschutz und Tourismus in diesem Rechtsrahmen miteinander in Einklang gebracht werden müssen. Sie betonte, dass die bestehenden Vorschriften zersplittert und veraltet seien und wiederholte damit ihre früheren Aussagen in einem Interview mit DIARIO DE AVISOS.
Die Ministerin kündigte auch die Aufnahme von Konsultationen an, die heute mit einer Sitzung unter Beteiligung von Arbeitgebern, Gewerkschaften, Inselräten und Stadtverwaltungen beginnen. Dies ist der erste Schritt, um alle Sektoren einzubeziehen und die Beiträge von Universitäten, parlamentarischen Fraktionen und Stadträten in die Konsultationen einzubeziehen. Sie betonte, dass die Kernfragen, um die es geht, Nachhaltigkeit, Wohnrechte, Umweltschutz, Lebensqualität und Beschäftigung sind. Minister De León versprach, einen Rechtsrahmen zu schaffen, der in hohem Maße partizipativ, multidisziplinär und sektorübergreifend ist.
SITUATION AUF DEN KANARISCHEN INSELN

Die Kanarischen Inseln verfügen nach den Balearen über die zweitgrößte Anzahl an Ferienunterkünften in Spanien, mit etwa 43.000 Einheiten, was einem Angebot von 175.000 Betten entspricht und 33,5 % des gesamten Unterkunftsangebots auf den Inseln ausmacht, wie die von Minister De León zitierten INE-Daten zeigen.
Die aktuellen Vorschriften stammen aus dem Jahr 2015, und einige Aspekte des Dekrets wurden von den Gerichten für ungültig erklärt. Im Allgemeinen sind die Vorschriften für diesen Sektor zwischen 8 und 27 Jahre alt, obwohl der Anstieg dieser Art von Tourismus relativ neu ist, wie der Majorera-Politiker betonte.
Die geltenden Vorschriften enthalten keine Bestimmungen für den Tourismus oder die Stadtplanung, legen keine quantitativen Grenzen fest, behandeln keine Qualitätsstandards oder unterscheiden nicht zwischen Kategorien oder Modalitäten und sehen kein zentrales Register vor. Ministerin De León wies auf besorgniserregende Fälle hin, wie z.B. La Oliva auf Fuerteventura, wo 30 % der Häuser der Gemeinde für die Ferienvermietung genutzt werden. Sie äußerte sich auch besorgt über das staatliche Wohnungsbaugesetz, das ihrer Meinung nach «den Eigentümer nicht schützt und den Nutzer verteidigt», was zu einem geringeren Angebot und Druck auf den Immobilienmarkt führt.
Insgesamt sind sich alle Fraktionen einig, dass eine umfassende Regelung in diesem Bereich notwendig ist.