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Kanarische Inseln setzen sich für britische Kartoffeleinfuhren aus schädlingsfreien Gebieten ein

Einige warnen davor, dass sich ein "perfekter Sturm" zusammenbraut, der dazu führen könnte, dass dies die letzte Kartoffelernte auf den Kanarischen Inseln ist, weil es an Saatgut für künftige Pflanzungen mangelt.

In der ersten Erntezeit und auf den Bauernmärkten sind Kartoffeln schwer zu finden. Ein Verkäufer auf dem Markt von San Isidro vermutet, dass möglicherweise noch einige Vorräte von einem einzigen Landwirt übrig sind. Auf der anderen Seite, in Las Chafiras, San Miguel de Abona, herrscht eine große Kartoffelknappheit, und es gibt überhaupt keine einheimischen Produkte mehr. Die importierten Kartoffeln aus Israel und Ägypten, die normalerweise solche Engpässe ausgleichen, gehen zur Neige. Gleichzeitig haben die aus dem Vereinigten Königreich stammenden Produkte die Kanarischen Inseln noch nicht erreicht. Die einzige bevorstehende lokale Lieferung kommt aus Vilaflor und wird erst im Spätherbst oder Frühwinter auf den Markt kommen.

Wie sieht die Zwischenbilanz aus? In den Supermärkten werden die verfügbaren Kartoffeln zu einem Preis von fünf Euro pro Kilogramm angeboten. Die Hotel- und Gastronomiebranche hat kreative Alternativen gefunden; traditionelle spanische Tortillas stehen in Orten wie Arona und Adeje nicht mehr auf der Speisekarte. Stattdessen servieren die Gäste Gerichte wie Menestra und tiefgefrorene Pommes frites anstelle von Ensaladilla Rusa und frischen Kartoffeln.

Roberto Rodríguez, Sekretär der Marktverwaltung von San Isidro, warnt davor, dass die Knappheit anhalten könnte. Als eines der Hauptprobleme nennt er die geringe Selbstversorgung der Kanarischen Inseln mit Kartoffeln.

Im Norden Teneriffas verschlimmert sich die Situation durch den Befall mit der Guatemaltekischen Motte, während die britische Versorgung durch den Roten Käfer beeinträchtigt wird. Angela Delgado, Präsidentin der örtlichen Landwirtschaftsorganisation Asaga, bezeichnet die derzeitige Lage als «perfekten Sturm».

Kanarische Inseln setzen sich für britische Kartoffeleinfuhren aus schädlingsfreien Gebieten ein.

Delgado und andere Vertreter der Branche fordern die spanische Regierung und die Europäische Union auf, aufgrund der anhaltenden Krise neben England auch Erzeugnisse aus anderen Teilen des Vereinigten Königreichs zuzulassen. Ihre Argumentation erstreckt sich auch auf die Zukunft des Kartoffelanbaus in der Region.

Ángela Delgado, deren Unternehmen ein führender Kartoffellieferant ist, sagt, dass ihre Produkte aufgrund der wettbewerbsfähigen Preise innerhalb weniger Stunden ausverkauft sind. Sie betont auch, dass diese Krise eine Lehre sein sollte, die die Bedeutung der lokalen Produktion für die Marktregulierung hervorhebt.

Dionisio Rocha, Präsident der Bewässerungsgemeinschaft Las Galletas, stimmt zu, dass Einfuhrbeschränkungen und Insektenbefall eine doppelte Herausforderung darstellen, die es zu bewältigen gilt. Sowohl Delgado als auch Roberto Rodríguez betonen, dass die Kanarischen Inseln zu sehr von Importen abhängig sind.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die derzeitige Krise eine harte Lektion über die Notwendigkeit der lokalen Produktion für die Marktregulierung ist. Delgado argumentiert, dass ein gerechterer Preis für die Landwirte die Nachhaltigkeit des Kartoffelanbaus auf den Kanarischen Inseln sicherstellen wird.

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