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Systemausfall im britischen Luftverkehr beeinträchtigt über 10.000 Passagiere auf den Kanarischen Inseln

Reiseveranstalter und Fluggesellschaften auf den Kanarischen Inseln arbeiten hart daran, gestrandete Reisende unterzubringen, nachdem 73 Flüge aufgrund des Systemausfalls gestrichen wurden. Der Flughafen Teneriffa Süd verzeichnete mit 38 Annullierungen die höchste Annullierungsrate.

Ein vorübergehender Ausfall im britischen Flugnavigationssystem am Sonntagabend schien zunächst nur wenig Aufsehen zu erregen, vornehmlich unter einigen Fachleuten in der Luftfahrtbranche. Doch die Lage verschärfte sich rapide am Montagmorgen, mit weitreichenden Auswirkungen. Die Störung beeinträchtigte nicht nur den Haupttourismusmarkt für die Kanarischen Inseln, insbesondere Teneriffa, sondern legte auch den Betrieb am London Heathrow, Europas meistfrequentiertem Flughafen, lahm.

Systemausfall im britischen Luftverkehr beeinträchtigt über 10.000 Passagiere auf den Kanarischen Inseln.

Der Systemausfall, der nur zwischen drei und fünf Stunden dauerte, hatte genügend Auswirkungen, um über 10.000 Passagiere auf den Kanarischen Inseln von Montag bis Dienstag festzuhalten. Die Wiederunterbringung dieser Passagiere wurde zur Herkulesaufgabe, insbesondere da der Dienstag einer der verkehrsreichsten Tage in der Woche ist.

Aena, die spanische Flughafen- und Luftfahrtbehörde, bestätigte die Streichung von bis zu 73 Flügen auf den Kanarischen Inseln am Dienstag. Am schlimmsten betroffen war der Flughafen Teneriffa Süd mit 38 Annullierungen, gefolgt von Gran Canaria mit 15, Lanzarote mit 13 und Fuerteventura mit sieben.

Nach dem Montagchaos nahmen Fluggesellschaften am Dienstag langsam ihren regulären Betrieb wieder auf. Aena verteilte Decken und Wasser an gestrandete Reisende und rief das Rote Kreuz zu Hilfe, das Notunterkünfte für gefährdete Gruppen wie ältere Menschen und Kinder bereitstellte.

In Süd-Teneriffa suchten Touristen verzweifelt nach Unterkünften, da viele Flüge auf Freitag verlegt wurden. Diejenigen, die über Reiseveranstalter gebucht hatten, waren besser dran, da diese Unternehmen Vorsorgemaßnahmen für solche Störungen treffen.

Beispielsweise gab Jet2, ein bedeutender Reiseveranstalter, der den britischen Markt auf Teneriffa bedient, an, dass 16 Flüge betroffen waren, wodurch rund 4.000 Passagiere auf Teneriffa Süd festsaßen. Sie wurden in Hotels untergebracht, während die Umbuchungen vorgenommen wurden.

Der britische National Air Traffic Service (NATS) beschrieb das Problem als einen «Flugplanungssystem-Ausfall», der die automatische und intelligente Verwaltung der Flüge beeinträchtigte. Hunderte von Verspätungen und Annullierungen kamen hinzu, was die ohnehin angespannte Lage verschärfte.

Dieses Ereignis legte die Fragilität des Tourismussektors der Kanarischen Inseln offen, der stark vom britischen Markt abhängig ist. Über fünf Millionen Briten besuchten die Inseln im letzten Jahr, mehr als doppelt so viele wie aus Deutschland, dem zweitgrößten Markt mit 2,4 Millionen Besuchern. Selbst ein nur wenige Stunden andauernder Systemausfall im Vereinigten Königreich hatte weitreichende Konsequenzen, die die Anfälligkeit des Tourismusökosystems auf den Kanarischen Inseln unterstreichen.

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