Experten schlagen Alarm: Der anhaltende Brand auf Teneriffa dient nur als Vorbote für eine neue und steigende Bedrohung durch gleichzeitige Mega-Brände auf den Kanarischen Inseln. Ein Manifest von Profor Canarias, einer Vereinigung mit über 5.000 Mitgliedern aus verschiedenen Fachgebieten wie Forst- und Agrarwissenschaften, Veterinärmedizin und Landwirtschaft, beschreibt die Inselgruppe als «tickende Zeitbombe», die für verheerende Waldbrände anfällig ist. Dabei warnen sie, das «Schlimmste steht uns noch bevor.»
Sie fordern eine grundlegende Neugestaltung der Landnutzungsmodelle, die mehr Wert auf den Erhalt der biologischen Vielfalt legt, anstelle des bloßen Einsatzes von Luftressourcen. Besonders dicht besiedelte Inseln wie Teneriffa, Gran Canaria und La Palma bieten laut den Experten «optimale Voraussetzungen» für vermehrt auftretende, verheerende Waldbrände, die in Mega-Brände mit beispiellosen Ausmaßen eskalieren könnten.
Die Experten merken an, dass die Risikofaktoren seit den großen Bränden auf Gran Canaria im Jahr 2019 zugenommen haben und sagen: «Leider haben uns die Ereignisse der Vergangenheit recht gegeben.» Bei diesem Feuer wurden über 9.000 Menschen und ihre Wohnungen direkt von einem Feuer betroffen, das eine Fläche von 9.500 Hektar abdeckte. Beim aktuellen Brand auf Teneriffa sind bis jetzt fast 15.000 Hektar Land abgebrannt, und mehr als 12.000 Haushalte sind bedroht. Die Experten betonen die Dringlichkeit, mit Entschlossenheit und Schnelligkeit zu handeln, da die Gesellschaft der Kanarischen Inseln dem «schlimmstmöglichen Szenario» noch nicht ins Auge geblickt hat.
Das aktuelle Feuer auf Teneriffa dient als alarmierendes Beispiel. Obwohl die Wetterbedingungen nicht optimal waren, hätten sie noch schlimmer sein können, und ein stärkerer Wind hätte das Feuer noch schneller verbreiten können. Sie vergleichen dies mit dem großen Brand auf Teneriffa im Jahr 2007, bei dem starke Ostwinde das Feuer in nur drei Tagen über dieselbe Fläche trieben.
MULTIPLE GLEICHZEITIGE BRÄNDE: EIN ERHÖHTES RISIKO LAUT EXPERTEN
Die Fachleute weisen zudem auf das beunruhigende Risiko von «mehreren gleichzeitigen Bränden» auf verschiedenen Inseln hin, das die verfügbaren Ressourcen für die Brandbekämpfung erheblich einschränken würde.
Zur Verhinderung solcher katastrophalen Szenarien fordern sie eine Umgestaltung der bestehenden Landnutzungsmodelle. Sie plädieren für «Mosaiklandschaften», in denen sich verschiedene Formen der Landnutzung abwechseln, um die Ansammlung von brennbarem Material zu minimieren. In diesem Kontext sehen sie in nachhaltiger Landwirtschaft und extensiver Viehzucht entscheidende Faktoren, die unbedingt gefördert und wiederbelebt werden sollten.