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Die sechs endemischen Arten von Teneriffa, die durch den Brand gefährdet sind

In Bezug auf wirbellose Tiere gibt es auf Teneriffa mehr endemische Arten als auf Hawaii oder den Galapagosinseln.

Manuel Nogales, der Beauftragte des Spanischen Nationalen Forschungsrates (CSIC) für die Kanarischen Inseln, hat seine tiefe Besorgnis über die möglichen Auswirkungen des vor kurzem auf Teneriffa ausgebrochenen Brandes auf einheimische Pflanzen- und wirbellose Tierarten zum Ausdruck gebracht.

Die Sorge von Nogales konzentriert sich besonders auf sechs einheimische Pflanzenarten, die von den Bränden betroffen sind, und es besteht sogar die Möglichkeit, dass eine siebte Art hinzukommen könnte. Diese gefährdeten Arten sind der Añavingo cabezón, der Taubenschnabel, der Acentejo alamillo (alle drei sind auf der Insel heimisch), die Kanarische Zeder, die Kanarische Garbancera und die Añavingo-Schluchtorchidee. Die Klassifizierung all dieser Arten als gefährdet oder vom Aussterben bedroht verstärkt die Besorgnis noch weiter.

Besonders alarmierend ist die Situation der Lotus berthelotii oder Taubenschnabel, einer Pflanzenart. Auf der Insel gibt es nur drei bekannte natürliche Populationen dieser Art, die sich alle in Kiefernwaldgebieten befanden, die nun von den verheerenden Flammen betroffen sind. Der Brand hat bereits über 5.000 Hektar Land in einem Umkreis von mehr als 50 Kilometern verwüstet. Dieses Ausmaß der Zerstörung lässt befürchten, dass zahlreiche dieser wertvollen Exemplare unwiederbringlich verloren gegangen sein könnten.

Die sechs endemischen Arten von Teneriffa, die durch den Brand gefährdet sind.

DREI VOM FEUER BEDROHTE LEBENSRÄUME AUF TENERIFFA

Nogales erläutert ausführlich die drei Hauptlebensräume in der betroffenen Region: den kanarischen Kiefernwald, der sich über die gesamte Gebirgskette erstreckt und als das wichtigste Waldreservat der Insel gilt; einen Mischwald, der die kanarische Kiefer mit Elementen des Lorbeerwaldes kombiniert, insbesondere Eichen, Lorbeer und Fayas; sowie einen älteren Abschnitt des Lorbeerwaldes, der einst Teno mit Anaga in einer Höhe von 400 bis 700 Metern über dem Meeresspiegel verband.

Der Verlust des Lorbeerwaldes ist besonders bedauerlich, da nur noch wenige gut erhaltene Reste in Anaga und Teno existieren, die sich auf die äußersten Gebiete konzentrieren. Gebiete, die sich in den letzten Jahrzehnten von den Auswirkungen vergangener Brände erholt haben, wie die Hänge von Tigaiga in Los Realejos, sind nun möglicherweise erneut von der Feuerkatastrophe betroffen.

Die potenzielle Ausbreitung des Feuers auf den Teide-Nationalpark bereitet ebenfalls erhebliche Sorgen. Obwohl die Flammen fast das Ende dieses Schutzgebiets erreicht hätten, konnte ihre Ausbreitung in der Nähe von La Tarta gestoppt werden. Nogales äußert die Auffassung, dass die derzeitige Katastrophe sich noch verschlimmern würde, sollte das Feuer auf den Teide übergreifen, und betrachtet dies als eine äußerst beunruhigende Möglichkeit.

GEFÄHRDETE ARTEN: FLEDERMÄUSE, VÖGEL UND REPTILIEN

Mit Blick auf die Wirbeltiere räumt Nogales ein, dass die Situation äußerst komplex ist. Fast zwanzig endemische Arten leben in der von den Bränden betroffenen Region von Teneriffa und den Kanarischen Inseln. Hierzu zählen mehrere Fledermausarten von großer Bedeutung, wie das endemische Kanarische Großohr, das ausschließlich auf Teneriffa, La Palma und El Hierro vorkommt. Bei den gefährdeten Reptilienarten gehören die Taifuneidechse, der Delalande-Perlenquen und die Goldbarbe, die nur auf Teneriffa anzutreffen ist.

Auch die Auswirkungen auf die Vogelwelt sind besorgniserregend: Acht endemische Inselarten sind von den Flammen bedroht. Insbesondere der nur auf Teneriffa vorkommende blaue Buchfink ist äußerst gefährdet, da sich seine Jungvögel mitten in der Brutzeit befinden. Weitere betroffene Vogelarten sind der Kanarische Buchfink, der Gemeine Buchfink, der Specht, die Türkentaube und die Rotschwanztaube. Das betroffene Gebiet ist für die Erhaltung der Taubenpopulationen auf der Insel von entscheidender Bedeutung.

Nogales hebt hervor, wie wichtig die Anpassungsfähigkeit dieser Tiere an alternative Lebensräume ist, wie sie während des großen Waldbrandes auf Gran Canaria im Jahr 2007 beobachtet wurde. Diese Arten müssen die tiefgreifenden Veränderungen bewältigen, die durch die anhaltende Katastrophe ausgelöst werden.

MEHR WIRBELLOSE TIERE ALS AUF HAWAII ODER GALAPAGOS

Schließlich betont Nogales die enorme Vielfalt der wirbellosen Tiere in dieser Region und weist darauf hin, dass ihre Rolle bei der Beurteilung der Auswirkungen auf die Ökosysteme oft vernachlässigt wird. Etwa 200 endemische wirbellose Tierarten könnten von den Folgen der Brände betroffen sein, obwohl die Region nicht als primäres Zentrum für diese Organismen gilt. Diese wirbellosen Tiere leben in vulkanischen Höhlen unter der Erdoberfläche, und ihre Populationen gehören zu den vielfältigsten der Welt. Erstaunlicherweise beherbergen diese Populationen mehr endemische Arten als die vulkanischen Archipele von Hawaii oder die Galapagos-Inseln, ähnlich wie die Kanarischen Inseln.

Nogales drückt sein Bedauern über die mögliche Schädigung dieser Höhlenökosysteme aus, die auf die Anwesenheit oberirdischer Pflanzenwurzeln angewiesen sind, um zu überleben. Die volle Tragweite der Auswirkungen auf die lokale Flora und Fauna wird jedoch erst klar, wenn das Feuer endgültig unter Kontrolle gebracht ist.

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