Der andauernde Kampf gegen den heftigen Waldbrand auf Teneriffa setzt sich fort, bei dem ein verheerendes Inferno bereits eine riesige Fläche von 11.612 Hektar verwüstet hat. Das Feuer brach am vergangenen Dienstag aus und hat sich über einen Umkreis von 84 Kilometern ausgebreitet. Trotz der unermüdlichen Anstrengungen der Feuerwehrleute bleibt die Lage äußerst kritisch, da das Feuer die Nordfront weiterhin unter Kontrolle hält.
Dieses betroffene Gebiet erstreckt sich über elf Gemeinden – Arafo, Candelaria, Güímar, El Rosario, La Victoria, Santa Úrsula, La Orotava, La Matanza, El Sauzal, Los Realejos und Tacoronte. Die Zerstörungskraft des Feuers zwang über 12.000 Bewohner, ihre Häuser zu verlassen und sich vor den lodernden Flammen in Sicherheit zu bringen.
Als es 18:00 Uhr schlug, wurden die steigenden Temperaturen zum Nährboden für aufkommende Glut, die in mehreren Regionen erneut zu Bränden führte. Fernando Clavijo, der Präsident der kanarischen Regierung, äußerte: «Einige Gebiete, die zuvor unter Kontrolle waren, sind durch die hohe Hitze und die heftigen Flammen erneut entflammt.» Dennoch betonte er, dass die Feuerwehrkräfte auf diese Wiederentfachungen gezielt reagieren und sie möglichst schnell unter Kontrolle bringen.
In El Rosario kämpfen Feuerwehrteams, darunter drei Brifor-Einheiten und Luftunterstützung, gegen neu aufgeflammte Brandherde auf dem Berg El Cerro. In El Sauzal flammen ebenfalls mehrere Gebiete wieder auf – Wiederaufflammungen wurden in Las Baboseras und La Fuente registriert, berichtete das örtliche Rathaus.
Die Auswirkungen dieser Katastrophe haben sich ausgedehnt. Die Unruhen zwangen den Kanarischen Reiterverband dazu, die Umsiedlung von etwa 600 Pferden zu organisieren, von denen sich über 300 in La Orotava und Los Realejos in Sicherheit gebracht haben. Über 200 weitere fanden Schutz in Tacoronte, El Sauzal und La Victoria. Auch der restliche Viehbestand – Kühe, Ziegen, Schafe, Schweine, Hühner und Enten – wurde in sichere Bereiche evakuiert.
Gegen 16:15 Uhr gab es jedoch einen Lichtblick. Evakuierungsbefehle für bestimmte Gebiete wie Candelaria und Arafo wurden aufgehoben, sodass vertriebene Bewohner in ihre Häuser zurückkehren und die Folgen der Katastrophe begutachten konnten. Straßen wie der obere Teil von Igueste de Candelaria, die Gegend um Camino La Cuestita nahe dem Wasserreservoir und Teile von Araya in Arafo wurden als sicher für die Rückkehr eingestuft.
DAS FEUER AUF TENERIFFA ERREICHEN DAS TEIDE-OBSERVATORIUM
Währenddessen erreichten die gewaltigen Flammen das Teide-Observatorium und verstärkten die Sorge über das unaufhaltsame Vorrücken des Waldbrandes. Der Parador Nacional de El Teide, ein Wahrzeichen der Region, wurde ebenfalls vorsorglich evakuiert, was die Dringlichkeit der Situation unterstreicht.
Angesichts dieser beispiellosen Herausforderung bemühten sich die Gemeinden, die essenziellen Dienste aufrechtzuerhalten. Aufgrund der Wasserknappheit musste die Stadt Santa Cruz Restriktionen für den nicht lebensnotwendigen Wasserverbrauch im südwestlichen Bezirk einführen. Wasserentnahmestellen wurden eingerichtet, um die Auswirkungen dieser Einschränkungen zu mildern.
Am frühen Nachmittag wurde das erschütternde Ausmaß der Zerstörung deutlich. Montse Román, Leiterin des Katastrophenschutzes der Kanarischen Regierung, teilte mit, dass das Feuer bereits 11.612 Hektar in einem Umkreis von 84 Kilometern verbrannt hat. Es kam ans Licht, dass das Feuer vorsätzlich gelegt wurde, was zu schwerwiegenden Strafen für die Verantwortlichen führen kann, darunter Haft- und Geldstrafen.
Die Feuerwehrleute setzten den ganzen Tag über ihre heldenhaften Bemühungen unter oft schwierigen Bedingungen und wechselnden Windverhältnissen fort. Mit Einbruch der Nacht intensivierte sich der Kampf noch weiter. Die Inselregierung gab bekannt, dass 151 Feuerwehrleute an der Nordfront des Feuers im Einsatz seien, um seine Ausbreitung zu stoppen. Die Nachtschicht profitierte von zusätzlichen Ressourcen der UME (Unidad Militar de Emergencias), die tagsüber mit insgesamt 250 Soldaten und etwa 500 Personen für Logistik und Sicherheit im Einsatz war.
Inmitten dieser sich verschärfenden Unruhen stieß der unerschütterliche Geist der Feuerwehrleute, Rettungskräfte und Gemeinden auf die unerbittliche Kraft der Natur. Die Herausforderung bestand darin, sich gemeinsam dafür einzusetzen, die Landschaft vor den verheerenden Flammen zurückzuerobern, während sie sich in einer bisher ungekannten Bedrohung für ihre Häuser, Lebensgrundlagen und die Umwelt vereinten.